Die Natur steckt voller Leben. Mit Achtsamkeit und Ausdauer kannst du einige verkannte Schönheiten entdecken - und sie werden dich mit ihrer Vielfalt, ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrem Lebenswillen bereichern.
Löwenzahn
(Taraxacum officinale)
Auf landwirtschaftlichen Flächen, nährstoffreichen Wiesen, in Gärten und auf Brachflächen
Weltweit verbreitet
Brennnessel
(Urtica dioica)
Häufig an Wald- und Flussrändern. Auf nähr- und stickstoffreichen, eher feuchten Böden
Nord- und Mitteleuropa, Nordamerika, Asien
Quendel
(Thymus pulegioides)
Im Berggebiet, Böschungen, karge Landschaft, felsige, trockene Wiesen, auch bei Ameisenhaufen
Mitteleuropa bis Hochgebirge
Gundermann
(Glechoma hederacea)
In Gärten, Parks, an Waldrändern und in Ufernähen gerne auf feuchten, eher lehmigen Böden
Ganz Europa, Japan
Schafgarbe
(Achillea millefolium)
Auf Brachflächen, Weiden und an Ackerrändern, auch in den Alpen
Weltweit verbreitet
Spitzwegerich
(Plantago lanceolata)
An Flussufern, in Wiesen und Waldlichtungen auf nährstoffreichen Böden
Weltweit verbreitet
Gänseblümchen
(Bellis perennis)
Im Rasen, im Park und auf Wiesen aller Art. Auch im Berggebiet
Ganz Europa
Vogelmiere
(Stellaria media)
landwirtschaftliche Flächen, an Hängen mit Wildbewuchs, fette und lehmige Wiesen
Weltweit verbreitet
Bärlauch
(Allium ursinum)
In schattigen Auenwäldern, entlang von Bächen, in feuchten Gräben
Europa und Nordasien
Eisenkraut
(Verbena officinalis)
Wegränder, trockene Böden, Brachland, nährstoffarme, sonnige Standorte
Mittel- und Südeuropa, Nordafrika
Giersch
(Aegopodium podagraria)
In Gärten unter Gebüsch, an halbschattigen bis schattigen Wald- und Bachrändern
Mitteleuropa
Frauenmantel
(Alchemilla vulgaris)
Im Berggebiet an Hanglagen, in eher feuchten Wiesen, halbschattige Standorte
Mitteleuropa und Asien
Johanniskraut
(Hypericum perforatum)
Weg- und Flussränder, nährstoffarme Böden, trockene Standorte, Brachflächen
Europa, Asien, Tundren, Tropen und Subtropen
Mispel
(Mespilus germanica)
Hecken, Gebüsch, lichte Laubmischwälder, eher trockene, kalkhaltige Böden
Westasien, Südeuropa, kultivierte Arten weltweit verbreitet
Zimbelkraut
(Cymbalaria muralis)
An Felsen, in Mauerritzen, an feuchten Mauern, sonnige Kiesflächen, Steingarten
Mittelmeerraum, europa- und weltweit als Zierpflanze
Mädesüss
(Filipendula ulmaria)
auf feuchten Wiesen, in Teich- und Flussnähe, nährstoffreiche Böden, feucht aber sonnig
Ganz Europa, Nordasien
Latein muss das sein? Je nach Land oder Region kennt man die gängigen Wildpflanzen unter unterschiedlichen Namen. Das Gänseblümchen beispielsweise hat im Volksmund rund 100 verschiedene Namen. Auch der Löwenzahn heisst nicht überall gleich, in meiner Gegend nennt man ihn beispielsweise "Söiblueme". Nur der lateinische Name macht die Pflanze weltweit unverwechselbar. Wenn du mit einer App Pflanzen bestimmst, lass dir auch den lateinischen Namen anzeigen. Hilfreich ist der lateinische Name auch, wenn du eine Pflanze im Gartencenter oder beim Gärtner kaufst. Es gibt viele sehr ähnlich aussehende Zuchtformen. Der lateinische Name hilft dir, die Wildform zu finden. Für Tees und andere Anwendungen ist oftmals nur die Wildform gesundheitsfördernd.
Wie verbreiten sich Pflanzen? Pflanzen sind sehr anpassungsfähig und haben eine eigene Art von "Intelligenz". Sie können sich nicht bewegen und sich dennoch auf der ganzen Welt verbreiten. Einige bei uns sehr häufige Wildpflanzen sind ursprünglich aus Asien eingewandert. Wie machen sie das?
Pflanzen machen sich ihr Umfeld zu Nutze und haben unterschiedliche Strategien. Einige verbreiten ihre Samen über weite Distanzen mit dem Wind, andere lassen sie mit dem Wasser an neue Ufer spülen. Sie kleben sie einem vorbeilaufenden Tier ins Fell, lassen sich fressen und mit dem Kot wieder ausscheiden, von Ameisen und Insekten wegtragen. Oder sie lassen sich durch den Menschen verbreiten als Handelsware, in der Landwirtschaft, als Vogelfutter, im Gartenbau und in der Landschaftsgestaltung. Von dort wildern sie dann gerne selber aus und gehen neue Wege in der Natur. Mit grossen Wurzelausläufern finden sie die für sie geeigneten Plätze. Sie nutzen gar Naturkatastrophen um sich forttragen zu lassen und mit dem Klimawandel wandern sie mit in höhere Lagen.